Bremer Fernsehpreis 2016

Bremen, Radio Bremen, 18. November – Gewinner und Beiträge

Verwirrung um angeblich toten Flüchtling, -Abendschau vom 27. Januar 2016, – rbb, Berlin.  Die rbb-Autoren Agnes Taegener, Boris Hermel und Florian Eckardt durften den Preis entgegen. Weil die Welt nicht schwarz-weiß ist und Journalisten nach Fakten berichten müssen, entschied die Jury für diesen Bericht. Denn, weil zunächst nur ein Hinweis vorhanden war, haben die Autoren das journalistisch einzig Richtige getan: Sie haben gezeigt, was ist.

Spaltung der AfD Baden-Württemberg bekommt eine Ehrende Anerkennung

Landesschau aktuell BW 19.30 vom 5.  Juli 2016, SWR, Stuttgart – Die AfD löst sich auf vor den Augen der Journalisten. Trotz aller Verwirrung, die bei der Partei herrscht, behalten die SWR-Autoren Edda Markeli und Sebastian Schley einen kühlen Kopf und berichten in einer klaren Sprache. Obwohl kein Bilderthema, unterstreichen die situativ gedrehten Szenen gekonnt die Verwirrung. Meuthen im Studio zu haben ist ein Coup, Dieter Fritz hakt nach, ruhig, professionell, beharrlich. So muss politischer Tagesjournalismus sein

 

„Die beste Sendung“

Hallo Niedersachsen – Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande vom 17.  November 2015, NDR, Hannover

Dem Chef vom Dienst muss das Blut in den Adern gefroren sein! Es ist neun Minuten vor Sendebeginn. Da kommt die Absage eines Länderspiels, auf das ganz Deutschland gewartet hat. Und in der Sendung? Von Nervosität keine Spur! NDR-Moderator Arne-Torben Voigts nimmt den Zuschauer an die Hand, macht transparent, wie er und seine Kollegen versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Alle Beteiligten verlieren sich nicht in Spekulationen, sondern liefern souverän Fakten. In seiner Unsicherheit fühlt sich der Zuschauer bei „Hallo Niedersachsen“ bestens aufgehoben.

„Die beste Moderatorin/Der beste Moderator“

Martina Eßer, WDR aktuell 21:45 vom 4.  März 2016, WDR, Düsseldorf

Seit 1989 begeistert Martina Eßer als Moderatoring.  Sie moderiert frisch und packend vom ersten bis letztem Augenblick. Ihre Wortspiele führen die Zuschauer erst einmal aufs Glatteis, um dann doch beim nächsten Thema zu landen, unglaublich präzise und auf den Punkt. Und am Ende des Abends wird der Zuschauer verabschiedet und die Welt scheint – trotz aller Härten – wieder in Ordnung.

„Worauf wir besonders stolz sind“ – Fit für Olympia, zibb vom 25., 26. und 29. Juli 2016, rbb

Journalistin Nadine Heidenreich springt Wort wörtlich ins tiefe Ende des Beckens. Ihre natürlich-unbefangenen Art die Sportler zum Erzählen zu bringen und sich selbst dabei immer wieder zum Scheitern bringt, ist amüsant und ermutigend zugleich. Der Zuschauer lebt mit, erfährt viel und bekommt dank ausgefeilter VJ-Technik von Stefanie Stoye und Jonas Schützeberg überraschende Einblicke in die Welt des Spitzensports.

 

Windspiel,  –Maintower vom 25. Januar 2016, hr, Frankfurt

Der Film über ein Kunstwerk wird selbst zum Kunstwerk, zu einem lustvollen und überraschenden Spiel mit Worten, Sprache und Musik. Zurück bleibt beim Zuschauer eine wunderbare Leichtigkeit und der Wunsch, dass das Spiel mit dem Windspiel nicht endet.

Ehrende Anerkennung für: Wir sind schwul und behindert und lieben uns, Lokalzeit OWL vom 26. Juli 2016,

WDR, Studio Bielefeld

Bärbel Wegener stellt ein Paar vor, das miteinander lacht, aber auch unter Vorurteilen leidet. Die Autorin sagt aber nicht: Lieber Zuschauer, sei offen und tolerant! Sie lässt ihre Protagonisten einfach nur sprechen.

„Das beste Wetterstück“ Zwiebelwetter, MDR Sachsenspiegel vom 8. Januar 2016, MDR,  Sachsen.  Zwiebelwetter, stellt einen schrulligen Mann aus der Oberlausitz vor, der auf verschrumpelte Zwiebeln setzt für die jährliche Wettervorhersage. Die Genauigkeit soll laut ihm bei 78 Prozent liegen… wer schafft das schon.

„Sonderpreis der Jury – Auch du kannst singen! – Das Chor-Experiment – vom 24. März 2016, SWR

Traumatisierte Menschen die unter Chorleiter Patrick Bach mit Einheimischen „We are the world“ ein studieren und aufführen. Eine Reportage die zeigt, das Musik Grenzen und Kulturen fließend macht und damit beweist: Miteinander Singen bringt mehr, als übereinander sprechen.

Die Musikerin Cäthe mit ihren zwei Bandkollegen Florian Eilers (Akustikgitarre) und Reiner Hubert (Schlagzeug und Cajon),sorgten für musikalische Begleitung. Mit viel Charme, Witz, Ironie und Mut zur Ehrlichkeit erzählt die sympathische Wahlberlinerin, die bereits drei Alben erfolgreich veröffentlicht hat, Geschichten von der Suche nach Glück, Loslassen und Liebe.

Bevor die Gewinner gekürt wurden, fand unter dem Titel „Neue Trends im Regionalprogramm“ am Nachmittag das Werkstattgespräch statt. Rainer Maria Tauber (erfahrener TV-Journalist, Chef vom Dienst für die Sendung zibb vom rbb und Trainer) führte durch die Veranstaltung mit Vorträgen, Vorführungen und Gesprächen. Unter anderem referierte

Roman Rusch (WDR) über „Konstruktiven Journalismus“, Dennis Leiffels (Radio Bremen) über „Scheiß auf Distanz! – Das Y-Kollektiv“ und Heiner Backensfeld (SWR) über „Trends im nationalen und internationalen Fernsehen“.

 

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